Die Hoffnung stirbt zuletzt

 

Das mussten wir die vorherigen und nächsten Wochen immer wieder feststellen.

Der Lieblingssatz, den alle, mit denen wir zusammengekommen sind, lautete: "Nächste Woche".

 

Nun hatten wir nach der erfolgreichen Grundstückssuche natürlich eine Sorge: Genehmigt das Bauamt einen Bungalow darauf? Zwar gab es in der Gegend einige, aber nicht in der Straße und wir hörten, dass jemand dort auch einmal einen Bungalow bauen wollte, dies aber abgelehnt wurde. Vielleicht plante er mit Flachdach, was es in der Gegend gar nicht gibt, wer weiß.

 

Wir stellten am 11.11. deshalb lieber eine Bauvoranfrage, bevor wir alle Planungskosten haben und es wird aus Gründen abgelehnt, die wir nicht ändern können oder wollen.

Wir hofften, dass so etwas, da ja kein aufwändiger Bauantrag, schnell gehen wird, und dass wir den Bescheid vielleicht noch vor der Vertragsunterzeichnung am 13.12. bekommen.

19.11. Post vom Bauamt - Jubel!!! Sind die schnell!!! - Leider nur die Eingangsbestätigung...

23.11. juhuuu, Post vom Bauamt - leider nur die Vorprüfung auf Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen und es fehlten denen 2 Satz Bauvorlagen. Was zum Teufel sind Bauvorlagen??? Schnell gegoogelt, aaaah, es sind die Bauanfrageunterlagen in 3-facher Ausfertigung, die wir nur 1x abgegeben haben... Da eine Mail nicht reicht, weil sie nichts ausdrucken (wollen/können?) mussten wir alles noch einmal auf Papier bringen und 2x das ganze Pamphlet sortieren, bündeln und es zum Bauamt Lübeck bringen. Zeit-, Papier- und Spritverschwendung. Und das heutzutage, wo eine Mail doch 1000x schneller, kostengünstiger und ressourcenschonender ist. Da sollte man wohl mal den Staub vom Amtsschimmel pusten...

 

Zum Glück hatte der Vermesser Herr Alexander vom Vermessungsbüro RBA am Tag nach der Vertragsunterzeichnung für das Grundstück, am 14.12. Zeit, da das auch noch einmal 4-6 Wochen dauert, bis er die Unterlagen fertig hat.

  

 

Wir (oder mehr Martina, denn sie glaubt immer an Wunder und lebt ein bisschen im Lummerland) hofften und warteten, aber nichts regte sich.

23.12. ein dicker Brief - oh wie lieb, ein Weihnachtsgeschenk vom Bauamt? Nein - die Rechnung vom Vermesser...

31.12. erwartungsvoll zum Briefkasten (naja, wie jeden Tag), dachten, vielleicht wollen sie dieses Jahr noch den Schreibtisch leer haben - tote Hose.

 

Am 06.01. fing unser Nachbar an, die drei alten und teilweise toten Apfelbäume zu fällen, deren Holz er haben wollte.
Am 19.01. trafen wir uns um 16 Uhr mit dem Gartenbauer Herrn Wruck. Er schaute sich die dicke Thujahecke an, die mitten auf unserem Grundstück in die Höhe und Breite wuchs und mit Stumpen entfernt werden musste. Alle Zusatzaufgaben, die wir noch hatten (Zaunpfähle mit herausnehmen, kleine Johannisbeerbüsche und den Zaun der in die Hecke eingewachsen war sowie die Löcher wieder zuscharren, damit niemand hineinfallen kann) wollte er „im Vorbeifahren“ mit herausnehmen ohne den Preis zu erhöhen. Er war so lieb, dass wir ihm den Auftrag gaben, obwohl wir noch ein günstigeres Angebot, allerdings ohne die Zusatzaufgaben, hatten.
Schon einen Tag später, am 20.01. legte er los und erledigte alle Aufgaben perfekt. Seine Rechnung hatte er wirklich um keinen Cent erhöht.

 

 

 

 

Jeden Tag liefen wir zum Briefkasten und mussten weitere quälende 31 Tage bis zum 1.2. warten bis der ersehnte Umschlag darin lag.
Leider bekamen dann nur eine Teilzusage. Naja wenigstens etwas.

Ein Bungalow würde genehmigt werden, jedoch nicht in der Größe, die wir benötigen, da wir 2 Arbeitszimmer brauchen. So grübelten wir hin und her, wo wir uns einengen wollen, fanden aber keinen Raum, der soviel Platz hergab. So kamen wir auf die Idee, ein Zimmer unter das Dach zu nehmen und wenn wir alt sind und keine Treppen mehr steigen können, dann haben wir trotzdem alles unten, was wir brauchen.

So war die Voranfrage endlich erledigt und wir konnten konkret planen.

 

 

 

Sagte ich schon, dass wir Warten nicht leiden können?

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